Bandmelder abgeschaltet!

Zur Zeit haben wir in der Bundesrepublik Deutschland mehr als 600 Millionen Betriebskrankentage pro Jahr. Das heißt, dass die zunehmende Medikamentisierung und Technisierung durch eine immer aufwändigere und perfektere medizinische Versorgung auf unsere Gesundheit offenbar nur wenig Einfluss hatte. Zwar haben wir eine stark angestiegene Lebenserwartung und werden älter als früher, dafür sind wir auch entsprechend länger krank.

Am konkreten Beispiel eines Magengeschwürs mag es deutlicher werden. Wer den Arzt wegen nervöser Magenbeschwerden aufsucht, bekommt heute in der Regel ein Psychopharmaka, das eine sogenannte psychovegetative Entkopplung bewirkt. Diese Art von Schmerzbeseitigung, die an der grundsätzlichen Situation des Betroffenen nichts ändert, ist von zeitlich begrenzter Wirkung. Bildlich ausgedrückt: Statt das Feuer zu bekämpfen, wurde der Brandmelder abgeschaltet.
Die Magenbeschwerden wurden nicht als Hinweis verstanden, sondern wurden mit einem Medikament abgeschaltet. Damit ist aber noch nicht die Ursache gefunden. Der nächste Eskalationsschritt der Schulmedizin wäre die vegetative Entkopplung chirurgischer Art. Ist es auch dafür schon zu spät, werden ein oder zwei Drittel des gestressten Magens weggeschnitten. Was nicht mehr ist, kann nicht mehr wehtun.
Doch bald stellen sich mit einem solcherart verkleinerten Magen Verdauungsprobleme ein. All diese Schritte zielen ausschließlich auf den Körper bzw. auf die Struktur, nicht aber auf den Inhalt bzw. auf das Wesen-tliche in der Krankheit.
Mit einer systemischen Arbeit ist es möglich, die Magenschmerzen nach ihrem Inhalt zu hinterfragen. Was wird an unverdaulichen Emotionen geschluckt. Durch ein entsprechendes wesens-betontes Forschen lassen sich Bewusstseinsinhalte finden und deuten. Das hat den Vorteil, Symptome nicht weiter zu verschieben und eskalieren zu lassen, sondern im Gegenteil lösbar zu machen.
Blinkt eine Warnleuchte an einem technischen Gerät, ist es für uns genügend Anlass, nach den zugrundeliegenden Ursachen zu forschen. Wir wollen wissen, was das Blinken zu bedeuten hat. Wenn dagegen der Körper schmerzliche Warnsignale ausdrückt, versuchen viele Menschen, sie mit Pillen zu unterdrücken, ohne in der Tiefe nach den Ursachen zu forschen.

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