Eine erfolgreiche Beratung sollte immer emergent sein!

Eine beratende oder therapeutische Arbeit sollte immer emergent sein und nicht logisch-kausal! Eine emergente Sichtweise nimmt weder den Dingen etwas, noch gibt sie ihnen etwas von aussen dazu. Das schöpferische Prinzip – unsere Gestaltungsgabe – gebärt stetig und bedarf nie der Befruchtung.

KAUSALITÄT contra EMERGENZ
Eine organische Einheit, sei es die Zelle, der Mensch, eine Population oder ein gesellschaftliches System , muss zu ihrem Selbsterhalt und Stabilisierung Nahrung oder allgemeiner ausgedrückt, Information aufnehmen (Selektion) und verändert sich dabei aber immer auch selbst (Mutation). Die erkennbaren Eigenschaften (Erscheinungen) der organischen Einheiten, wie Lebens-zyklus oder Produktionszyklus, Krankheit oder Gesundheit, Genetik oder Evolution sind somit begriffliche Beschreibungen von Prozessen und „Kausalität“ die ihrer Erklärung.
In einem kontinuierlichen, kausalen Weltbild wird man also immer bemüht sein, eben mit einer logischen, kontinuierlichen und kausalen Erklärung Störungen bzw. Probleme zu beseitigen oder zu erklären.
Komplexe Erscheinungen sind nun aber häufig diskontinuierlich, d.h. ein Prozess besteht eigentlich aus vielen Prozessen, die sich untereinander heterogen verhalten. Sie verhalten sich also nicht kausal-logisch und -kontinuierlich, sondern sie stehen simultan in Wechselwirkung miteinander, sodass der Gesamt-Prozess mal diese und mal jene Entwicklung nehmen kann, auf jeden Fall eine unvorhergesehene und auch eine, die nicht mehr aus ihrer Vorgeschichte ableitbar ist.
Emergenz steht für das „sprunghafte Auftauchen“ von Eigenschaften, die vor der Verbindung zweier Elemente, nicht vorhanden waren. Emergenz ist also ein Synonym für ‚Springen‘, wenn damit gemeint ist, dass ein Prozess nicht kontinuierlich, sondern eben ’sprunghaft‘ verläuft. Derartige Prozesse lassen sich weder voraussagen noch ableiten und als solche sind sie bei weitem häufiger als vermutet.
Die chemischen Bestandteile des Lebewesens können nicht erklären, wieso es lebt. Denn „Leben“ ist ja gerade der „Prozess“ von Materie, mit dem Ziel der Selbstreproduktion, um die Organisation des Zellverbandes zu erhalten. Bewusstsein kann sich nur am „Prozess der Bewusstwerdung“ selbst fassen.

Sucht man statt einer kausal-logischen nach einer emergetischen Erklärung, wird das Problem zur Lösung! Emergenz erweist sich damit als „Herausbildung einer Ordnung“, die aus einer emergetischen Verarbeitung von Störungen hervorgeht.

Folglich ist Emergenz selbst keine Ordnung, die sich aus anderen Ordnungen speist. Deshalb ist sie nicht ableitbar oder vorhersagbar. Und ganz sicher sind doch Störungen der Motor in Evolution und Kommunikation. Ähnlich wie Leben und Bewusstsein ist auch Kommunikation eine emergente Realität! Sie kommt zustande durch eine Synthese von drei verschiedenen Selektionen:
1. Selektion einer Information
2. Selektion einer Mitteilung dieser Information
3. selektives Verstehen oder Missverstehen dieser Mitteilung und ihrer Information

Eine emergente Sichtweise nimmt weder den Dingen etwas, noch gibt sie ihnen etwas von außen dazu. Das schöpferische Prinzip – die Gestaltungsgabe – gebärt stetig und bedarf nie der Befruchtung.
Die erfolgreiche therapeutische Arbeit sollte emergent sein und nicht kausallogisch!

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