Soziale Erwerbsproblematik statt genetische Erbproblematik

Unser Verhalten und unsere Fähigkeiten haben nichts mit Biologie zu tun und ist nicht angeboren, wie uns immer mehr populärwissenschaftliche Bücher, Beziehungs- und Erziehungsratgeber glauben machen wollen. Verhalten ist erlernt – entstanden durch die Einflüsse des gesellschaftlichen Umfelds. Gerade auch geschlechtertypisches Verhalten wird mehr durch Glaubenssätze beeinflusst, als wir wahrhaben wollen. Hormone und Gehirnstrukturen sind dabei nicht entscheidend.
Der Haupteinwand gegen die Erklärung vieler Wissenschaftstheorien ist, dass diese lineare Abhängigkeit von Gehirnstruktur, Hormonwirkung und Verhalten zeichnen, die es in dieser simplen Form nicht gibt: Wir sind wesentlich komplexer.

Die Tatsache zum Beispiel, dass erfolgreiche Sportler viel Testosteron aufweisen, wurde früher als Indiz gewertet, dass das Testosteron dem Athleten zum Sieg verhilft.
Doch heute weiß man durch neuere Tests, es ist exakt umgekehrt: Es ist der Sieg, der den Testosteronpegel im Körper erhöht.

Weniger als Hormone sind es vielmehr Erwartungen und Glaubenssätze, die einen machtvollen Einfluss auf unser Verhalten haben.
Hirnforscher wissen inzwischen sehr genau dass sich unsere Gehirne verändern, und zwar ständig, im Wechselspiel mit der Umwelt. Diese „neuronale Plastizität“ bedeutet: Die Schaltkreise unseres Gehirns sind Produkte unserer sozialen und kulturellen Umgebung, unseres Verhalten und unserer Gedanken!
Wenn unser Körper und unser Verhalten dermaßen durch unsere Gedanken über die soziale Umwelt beeinflusst werden, was nützt dann eine rein biologisch begründete Medizin?
Über die Akut-Erkrankung hinaus nicht viel, wie jeder unschwer selbst erkennen kann: Wir werden immer jünger kränker.
Wir können uns nicht frei von sozialen und kulturellen Einflüssen entwickeln – wir sind selbst ein Teil des sozialen Umfeldes und tragen wiederum selbst zum Einfluss bei.
„Wenn von mir erwartet wird, dass ich nicht rückwärts einparken und Flaschen nicht öffnen kann, werde ich mich ziemlich inkompetent fühlen. Wenn etwas zu schwer für mich zu sein scheint, finde ich es unausweichlich zu schwer“
http://www.simplepower.de/home.php

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