Tattoridon gegen Selbstbeschriftungstrieb

Immer mehr Kinder nehmen Psychopharmaka. Die Verordnungen sind in fünf Jahren um rund ein Drittel gestiegen. Bei ADS waren es über 30 Prozent, und auch die Zahl der Kinder, die mit Risperidon gegen Aggressivität behandelt wurden, ist deutlich gewachsen. Dieser Trend ist erfreulich, aber wir dürfen uns nicht auf dem Erreichten ausruhen. Kinder nehmen noch längst nicht so viel Psychopharmaka, wie der Markt ihnen zur Verfügung stellt. Ein Sprecher der pharmazeutischen Industrie erklärte, man sei durchaus in der Lage, jährlich mehr als 40 Kilo Tablettenmasse in einen Jugendlichen zu füllen. Es gebe Mittel gegen Kindergeschrei, und auch die gefürchtete Pubertät kann längst medikamentös bekämpft werden. Selbst Jugendlichen, die an einem Hauptschulabschluss erkrankt sind, kann mit Abituraten geholfen werden. Asketerol hilft gegen den Taschengelderhöhungswahn des Kindes, und wer nicht will, dass seine Tochter sich heimlich tätowieren lässt, kann ihr neuerdings auch Tattoridon verabreichen, das unterdrückt den Selbstbeschriftungstrieb.
(Quelle: Welt Kompakt, 21.10.2011)

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2 Kommentare

  1. Karin

    Wenn die Wahrheit nicht so traurig wäre, wäre es echt zum Lachen.

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  2. holtorf

    …wie wäre es mit Entlieberosol ? ..
    Hilft gegen alle Arten von Liebe !

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