Soja – Risiken erkennen, Gesundheit schützen

Immer wieder können wir lesen, dass eine sojareiche Ernährung einer gesunden Lebensführung dient. Regelmäßig wird eine Verbindung mit den asiatischen Ernährungsgewohnheiten mit ihrem hohen Anteil an Soja-Produkten hergestellt. Als besonderer Nutzen einer sojareichen Ernährung wird die niedrige Brustkrebsrate bei Japanerinnen dargestellt, und sofort wird dem regelmäßigen Verzehr von Soja-Produkten eine vorbeugende Schutzfunktion vor Brust-, Darm-, Prostata- und Blasenkrebs zugerechnet. Doch dass die niedrige Brustkrebsrate auch auf anderen Faktoren beruhen könnte, z. B. auf dem häufig geringeren Körpergewicht und dem geringeren Konsum von Alkohol und Nikotin der japanischen Frauen, wird nicht erwähnt. Die krebsschützende Wirkung von Soja ist keineswegs bewiesen.

Im Gegenteil: Die Sojabohne ist reich an sogenannten Phytoöstrogenen – pflanzlichen Verbindungen mit hormonähnlicher Wirkung. Deren Hauptvertreter, die Isoflavone, sind das Objekt zahlreicher aktueller Forschungsarbeiten. Generell können pflanzliche Phytoöstrogene das Östrogen-Progesteron-Gleichgewicht beim Menschen empfindlich stören – nicht nur bei der Frau, auch bei Männern. Bei Männern führt die Aufnahme übermäßiger Östrogen-Verbindungen nicht nur zu dem Aufbau des inneren Bauchfetts, dem Viszeralfett, sondern auch zur Gynäkomastie, dem sogenannten Männerbusen. Fazit: Bei übermäßigem Verzehr von Sojaprodukten besteht die Möglichkeit, dass das hormonaktive Viszeralfett, das „innere Bauchfett“, zusätzlich ankurbelt wird.

Für die Ernährung mit Sojaprodukten gibt es mittlerweile einige Einschränkungen. Säuglinge sollten keine Sojamilch erhalten, weil die hormonelle Wirkung in Geschlechtsorganen, Leber oder Gehirn zu schweren Schäden führen kann. Frauen in den Wechseljahren, die an Brust- oder Gebärmutterkrebs erkrankt sind, sollten sich nicht über längere Zeit sojareich ernähren. In Tierversuchen wurde nachgewiesen, dass isolierte Sojahormone Krebszellen schneller wachsen lassen. Soja gehört zu den acht stärksten Nahrungsmittel-Allergenen. Und wie jedes Getreide, enthält auch Soja Lektine, die unsere Darmschleimhaut schädigen und die Fettverbrennung blockieren. Also genau das Gegenteil, was Sie erreichen möchten.

Je umfangreicher die Untersuchungen zu den Phytoöstrogenen werden, desto häufiger finden sich auch kritische Aspekte. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät davon ab, verstärkt Nahrungsmittel mit Isoflavone zu essen.

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