Depersonalisation & Derealisation Ein Gefühl von Unwirklichkeit

Es ist erstaunlich, wie viele Menschen davon berichten, dass sie sich selbst häufig oder manche sogar chronisch in einem Zustand der Unwirklichkeit erleben. Sie klagen über einen benebelten Kopf, dass ihre Empfindungen, Gefühle und ihr inneres Selbstgefühl losgelöst seien, fremd, nicht ihr eigen, unangenehm verloren oder, dass ihre Gefühle und Bewegungen zu jemand anderem gehören scheinen, oder sie haben das Gefühl, in einem Schauspiel mitzuspielen. All den Beschreibungen liegt eine verschobene Wahrnehmung der Umgebung und der eigenen Person zugrunde. In der Psychologie ist dieses Phänomen als „Derealisation“ (unwirkliche Wahrnehmung der Umgebung) und als „Depersonalisation“ (unwirkliche Wahrnehmung des eigenen Körpers) seit Jahrzehnten bekannt – aber bis heute nicht verstanden.

Dabei vermuten Menschen mit einem Depersonalisations-Derealisationssyndrom (DDS), und selbst die Mehrzahl der Therapeuten, oft eine organische Ursache für die Beschwerden – und eine zähe und leidvolle Odyssee durch die Arztpraxen nimmt seinen Anfang. Die Betroffenen befürchten „verrückt zu sein oder zu werden“, etwas stimme mit ihren Augen nicht, weil sie den Eindruck haben, alles „wie im Film“ zusehen; oder aber sie haben Angst, an einem Hirntumor erkrankt zu sein oder unter einer Störung des Hormonhaushalts zu leiden.

Die Aufrechthaltung der DDS ist die ängstliche Selbstbeobachtung und dysfunktionale Selbst-aufmerksamkeit und in Folge die zunehmende katastrophisierende Bewertung der Depersonalisationssymptomatik. Die Symptome verursachen in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.

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Die systemisch-soziologische Kurzzeit-Therapie und Beratung ist besonders flexibel und kommt meist mit einzelnen oder wenigen Sitzungen aus. Oft reichen kleine Impulse aus, um emotionale Muster zu verstören, die die Depersonalisation aufrechterhalten haben.

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2 Kommentare

  1. Angelika

    Ich würde Sie gern fragen, ob, „ein Kurs in Wundern“ oder Byron Katie’s „the Work“ Überdeckungsstrategien sind oder wirklich für eine neue Denkrichtung gut sind?
    Vielen Dank!
    Liebe Grüße
    Angelika

    Antworten
    1. SimplePower (Beitrag Autor)

      Liebe Angelika,
      ich mag wirklich „Ein Kurs in Wundern“ – ein Gewahrsein der Gegenwart der Liebe! Nur eine Derealisation und Depersonalisation ist eine Dissoziation/Abspaltung. Das autonome Nervensystem hat etwas wahrgenommen, was aber unser zentralnervöses System (Kopf) nicht beantworten kann. Jetzt hängt das autonome Nervensystem im Orientierungsreflex fest. Das fühlt sich an, als ob wir in uns „einen brodelnden Vulkan unterm Deckel“ halten, und dabei fühlen wir uns de-realisiert und de-personalisiert. Das Gewahrsein der Liebe können wir erst leben, wenn wir aus dem festhängenden Orientierungsreflex des autonomen Nervensystems heraus sind.
      Sie drücken es richtig aus: Man ist total verzweifelt, hat Angst verrückt zu werden, und sucht nach Strategien. Vieles entpuppt sich als „Überdeckungsstrategien“, die das Leiden verlängern und verstärken. Das autonome Nervensystem muss aus dem persistierenden Orientierungsreflex herausgeholt werden, damit sich unser Kopf beruhigen kann.
      Vielen Dank
      Hans-Peter

      Antworten

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