Von der Geburt an ist der neugeborene Mensch täglich einer Menge von verbalen und nonverbalen Botschaften ausgesetzt. Diese Botschaften tragen entscheidend dazu bei, die Persönlichkeit zu entfalten bzw. die Entwicklung deutlich mit zu prägen. Wenn das Baby bei seinem Verhalten des Schreiens und Strampelns und in späteren Monaten des sich Freuens bzw. Böseseins, Lachens und Weinens, die Botschaft empfängt, dass es dennoch in Ordnung ist und das Menschlein von seinen Eltern und seiner Umwelt geliebt wird, so kann es in Ruhe seine Fähigkeiten entfalten und sich gesund entwickeln.
Allerdings sind auch Eltern nur Menschen und es ist Ihnen nicht zu verübeln, wenn Sie nicht in sämtlichen Situationen bzw. auf das komplette Verhalten des Kindes nur mit positiven Botschaften reagieren. Hinzu kommt, dass nicht jede gut gemeinte Botschaft auch als positive Botschaft vom Kind aufgefasst wird.
Sogenannte Bannbotschaften, die vom Kind als bedrohliche und verhängnisvolle Botschaften empfunden werden. Diese Bannbotschaft signalisiert unbewusst und nonverbal dem Kind: „Sei nicht“! Vielleicht war es kein Wunschkind oder die Karriere wurde gestoppt oder es war nicht genug Geld im Monatsbudget für noch ein Kind am Tisch. So wird dieses Kind zwar liebevoll versorgt, gepflegt, ernährt, jedoch durch spezifische Signale, die von den Eltern sowie auch vom nahen Umfeld (Großeltern, Geschwistern) unbewusst gesendet und zur Bannbotschaft mit fatalen Folgen werden kann.
Aber der absolute Überlebenstrieb findet für den Empfänger dieser Bannbotschaft eine Lösung, die Zusatzleistungen erbringt, indem „ich weiter existieren darf, solange ich es allen recht mache, alles perfekt tue, stark bin, keine Gefühle zeige, funktioniere“ usw.
Die Liste kann unendlich weiter fortgeschrieben werden.
Jeder Mensch hat solche Zusatzleistungen für sich im Handgepäck, bis eines Tages, vielleicht in fortgeschrittenem Alter, vielleicht bei einer psychischen Schwäche oder auf dem Weg zur Findung zu sich selbst diese Zusatzleistungen auffallen und als Ursache für die verschiedensten Störungen in unserem Verhalten, sozialen Umfeld, körperliche Beschwerden bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen erkannt werden.
Oftmals sind es auch nur die Kleinigkeiten, die über die Jahre hinweg in unserer persönlichen Vergangenheit eine von uns persönlich bewertete Geschichte zu einem „Großen“ werden lassen können.