Zeit erfahren Menschen nicht so, wie die Zeiger der Uhr sie anzeigt. Fünf Minuten können ganz unterschiedlich lang sein, je nachdem, was man macht, erleidet oder erfährt. Daraus ergeben sich Probleme, die wir gerne Zeitprobleme nennen. Üblicherweise wird versucht, diese mit Hilfe von Zeitmanagementratgebern und Zeitmanagementkursen in den Griff“ zu bekommen. Dies führt jedoch häufig nicht zu weniger, sondern zu mehr Zeitproblemen. Insbesondere dann, wenn man, wie im traditionellen Zeitmanagement, die Uhr und nicht die konkrete Zeiterfahrung zur Bewältigung der Zeitprobleme heranzieht.
Denn die Zeit der Uhr ist es ja, die die Menschen unter Zeitdruck setzt. Das Zeitmanagement, ob als Buch oder als Seminar, versucht also den Zeitstreß der Gehetzten durch jenes Mittel zu bekämpfen, das den Zeitstreß verursacht. Das kann nicht funktionieren.
Will man also Zeitprobleme analysieren und bearbeiten (verringern), dann gilt es, mit der Zeitvielfalt umzugehen und nicht nur mit der Uhrzeit. Denn Zeitprobleme sind immer Erfahrungen von Zeitproblemen. Uhren haben keine Zeitprobleme, weil sie keine Erfahrungen machen.
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