Die Mehrzahl der Gesellschaft glaubt, dass Fähigkeiten angeboren sind und somit bereits genetisch Ungleichheit vorgegeben ist. Selbstverständlich kann niemand leugnen, dass die Menschen ungleich geboren sind oder sich ungleich entwickeln. Unsere Sorge, die Ungleichheit der Menschen könnte strukturell oder genetisch vorgegeben sein, hat sehr alte Wurzeln.
Doch Ungleichheit ist nicht das wichtigste Moment. Wir sollten in diesem Zusammenhang lieber von „Vermögen“ statt von „Fähigkeiten“ sprechen, wobei das „Vermögen“ von der sozialen Umgebung aktiviert oder unterdrückt wird. So zum Beispiel beim KLavier spielen: Der Unterschied zwischen fähigen und unfähigen Händen liegt darin, wie sie stimuliert und trainiert werden.
Der Mensch hat ein großes Vermögen voller Möglichkeiten, die sozialer und kultureller Stimulanz und Training bedürfen, um als Fähigkeiten hervorzutreten.