Bei Magersucht greift sich die Person selbst an, ähnlich einer Autoimmunkrankheit. Autoimmunkrankheiten wirken selbstzerstörerisch, sie zerstören das gesunde Selbst. Dieses Krankheitsbild hat immer etwas mit seelischen Erschütterungen zu tun. Erlebnisse und Ereignisse im Leben, die nicht verarbeitet werden konnten.
Die magersüchtige Person hat auch seelische Erschütterungen, die nicht verarbeitet werden können. Das permanente Übelsehen – zu Dick zu sein – ist das Übelsehen der Vergangenheit! Im Dauerzwist mit den vergangenen Erlebnissen igelt sich die Magersüchtige in einen scheinbaren Eigenausdruck ein. Der heimliche Gewinn dabei ist die Unterscheidung zwischen dem vergangenen Übel, dass scheinbar unveränderbar ist, und einer illusionären Selbstverwirklichung.
Hier muß der Therapeut das Böse, das Übel der Vergangenheit, integrieren! Denn die Magersucht drückt aus: Hier möchte ich nicht integriert sein!