Die systemische Konzeption des Menschen als linguierendes Lebewesen definiert ihn als biologisch-individuelles und kommunikatives Lebewesen, das zugleich biologisch autonom und sprachlich bedingt ist und damit auf andere, ihm ähnliche Lebewesen angewiesen ist.
Mit anderen Worten: Mein Ich gewinne ich erst in einem wechselseitigen, kommunikativen Handlungsprozess mit dem Du. Ist das Du nicht vorhanden, haben wir auch keinen kommunikativen Handlungsprozess und somit auch kein Ich. Das Ich verwirklicht sich nur im Miteinander mit einem Du. Betrachten wir dazu folgenden Satz:
Ich besuche dich.
Zwischen dem Subjekt (Ich) und dem Objekt (Du) haben wir das Prädikat (besuche), dass als Satzaussage einen Handlungsprozess beschreibt. Erst das Prädikat schafft zwischen Subjekt und Objekt eine Verbindung. Ohne Prädikat ist jede Aussage inhaltsleer. Es ist also das Prädikat, das Subjekt und Objekt bestimmt. Spüren Sie es nach und entscheiden Sie selbst: Was macht es für einen Sinn, sich als Therapeut oder Trainer mit dem Ich oder dem Du zu beschäftigen, wenn doch der Handlungsprozess zwischen beiden ausschlaggebend ist?
Was dem Menschen wirklich entgegensteht, ist die Gegenständlichkeit der von ihm selbst hergestellten Welt.
Krankheiten werden in uns geboren. Richtig. Aber sie gerinnen am Handlungsprozess zwischen Ich und Du. Eine Therapie, die sich an dem Ich und Du orientiert und nicht an dem vorliegenden Handlungsprozess, kann zwar die Lebensquantität verlängern, aber nicht sonderlich die Lebensqualität.
Mit der SED®-Methode ist es gelungen, die Subjekt-Objekt-Spaltung zu überwinden, was sehr wirksam und manchmal schon wundersam zur Lösung von körperlichen und seelischen Störungen beiträgt.
http://www.simplepower.de/training/die-sed-methode.php?=t28
Martin Buber hat das vor Jahren schon kürzer und treffender gesagt:
„Der Mensch wird am Du zum Ich“.