Autoimmunkrankheiten – Ein Kampf gegen Integration

Die klassische Immunologie erblickt im Immunsystem ein Verteidigungssystem, das oft mit militärischen Metaphern beschrieben wird. Da ist eine Heerschar von weißen Blutkörperchen, die als brave Soldaten jeden unliebsamen Eindringling vernichten.
Aber sieht unser Immunsystem nicht vielmehr aus wie ein Netzwerk, vergleichbar mit einem Netzwerk von Menschen, die an einem Ort zusammenkommen, mit einander reden, je etwas individuelles wollen, und wenn es für alle gut läuft, Neues schaffen – als Soldaten, die nur nach einem Feind Ausschau halten.
Das Immunsystem ist ein sich selbst organisierendes System. Selbstorganisation kann man wie folgt beschreiben: Alle Elemente eines Systems sind miteinander verschränkt (geschlossene Beziehung/Lebensort) und entwickeln aus Beobachtung – ohne den Eigenwert zu kennen – stabile Formen des Verhaltens. Ordnung ent-steht aus dem System selbst heraus. Achtung, wir dürfen Ordnung nicht mit Korrektur verwechseln. Ordnung heißt, alles aufeinander abzustimmen. So wird selbst die Krankheit von unserem selbstorganisierenden Bewusstseinssystem weiterhin verordnet.
Können Sie jetzt schon den systemischen Hintergrund einer Autoimmunkrankheit erahnen. Sind in einer Familien nicht auch viele Menschen (Elemente) an einem Ort zusammen, reden mit einander, wollen auch je etwas individuelles durchsetzen und wenn es gut läuft, werden keine faulen Kompromisse, sondern Neues geschaffen. Autoimmunkrankheiten deuten daraufhin, dass es für diesen erkrankten Menschen in dem System nicht so gut gelaufen ist. Er musste sich einem Verhalten in der Familie aus moralischen oder sonstigen Gründen beugen, die seinem Eigenwert gegenläufig waren. Eine Autoimmunkrankheit verhält sich auch gegenläufig. Sie hält fest am scheinbaren Eigenausdruck und führt einen endlosen Kampf gegen die Integration.
Betrachten Sie einmal Magersucht aus der Perspektive einer Autoimmunkrankheit. Unter dem scheinbar ausweglosen Druck, zwischen den Eltern und der schwerkranken Großmutter zu existieren, verwandelt sich das brave Mädchen in einen selbstzerstörerischen Menschen. Jetzt ist der systemische Hintergrund verständlicher. Das magersüchtige Mädchen möchte nicht in ihrem Körper integriert sein und bringt analog in ihrem Körper zum Ausdruck: In dieser Familie (Körper) möchte ich nicht integriert sein.
Wird dieser Zusammenhang dem betroffenen Menschen klar, eröffnet sich von selbst ein Weg aus der Grube, die man sich selbst gegraben hat.

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