Wer wenig Geld hat, wird eher krank und stirbt früher. Das ist schon lange belegt. Doch auch der subjektive Eindruck, arm zu sein, kann die Gesundheit beeinträchtigen.
Die Forscher Maja Adena (Ökonomin) vom Wissenschaftszentrum Berlin und ihr Kollege Michal Myck vom DIW haben dies nun erstmals nachgewiesen. Sie unterschieden in ihrer Studie drei Dimensionen von Armut: die Armut nach Einkommen, nach Vermögen und nach subjektiver Einschätzung.
Menschen, die sich selbst als arm einschätzen, erkranken demnach deutlich häufiger (38 Prozent) und erleiden eher einen gesundheitlichen Rückschlag (48 Prozent) als andere. Auch die Wahrscheinlichkeit, vergleichsweise früh zu sterben, ist bei ihnen erheblich erhöht bei Männern um 40 Prozent.
Zwischen den drei Kategorien gab es kaum Überschneidungen: Nur acht Prozent galten nach allen drei Kriterien als arm. Neben der gefühlten Armut verschlechterte auch die Vermögensarmut den Gesundheitszustand. Das Einkommen dagegen spielte eine geringe Rolle.