Verrückte Mastzellen

Schon als Jugendliche hatte Sabine M.  immer irgendwas, jeder Infekt haute sie um: Auf ihren „Notfall-Ausweis“ ist die Vielzahl der Symptome erfasst: Entzündungen, Allergien, Haut-, Darm- und Atemwegsprobleme, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Zittern, psychische Verwirrung. Der Ausweis hilft ihr, wenn sie mal wieder in die „Psycho-Ecke“ gestellt wird.

Nach jahrelanger Ärzteodyssee bekam Sie endlich eine Diagnose: Mastzellenaktivierungssyndrom (MCAS), was eine starke Histamin-Ausschüttung zur Folge hat.  Für Sabine M. war die Diagnose „unfassbar entlastend, weil ich wusste, was Du hast, hast Du Dir nicht eingebildet, es gibt einen Grund dafür, warum es Dir so schlecht geht.“

Das Mastzellenaktivierungssyndrom (MCAS) bietet endlich vielen Menschen eine Erklärung an, die an nicht diagnostizierbaren multisystemischen Beschwerden leiden.

Mastzellen zählen zu den weißen Blutkörperchen und sind für die Immunabwehr von besonderer Bedeutung. Mastzellen sind in allen Organen und im Gewebe verteilt. Sie sind vor allem entlang der Außengrenzen (Darm, Haut, Schleimhäute), entlang von Blutgefäßen und Nerven zu finden. Gebildet werden die Zellen aus Stammzellen (Vorläuferzellen) im Knochenmark, von wo aus sie durch das Körpergewebe wandern, bis sie sich an einer Stelle festsetzten und ihrer Funktion nachgehen, dem freisetzen von Botenstoffen gegen Parasiten, Viren, Bakterien oder Allergenen und Pseudoallergenen, wie Histamin. Andererseits wird auch bei der Aktivierung von Mastzellen der Botenstoff Histamin freigesetzt, was zur Folge eine gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber Histamin hat.

Zum Beispiel ist ein allergischer Schock (Anaphylaxie) ist eine extrem starke Mastzellenaktivierung, sozusagen der „Prototyp“ der Mastzellenaktivierung mit einem erhöhten Tryptasewert.

Man spricht von Mastzellenaktivierungssyndrom (MCAS), wenn Mastzellen nicht mehr nur bei Allergenen, Viren usw. dauerhaft aktiv sind und vermehrt Botenstoffe freisetzen. Das bedeutet, dass die Zellen auch ohne Entzündungen “kämpferisch” unterwegs sind und dadurch zum Beispiel die Histaminkonzentration im Körper steigern.

Histamin spielt eine wichtige Rolle für den Schlaf-Wach-Rhythmus und beeinflusst das Appetitempfinden. Bei einem zu hohen Anteil im Körper kann Histamin viele Symptome verursachen, die bisher nicht zu einer Krankheit zugeordnet werden konnten, und ein zentraler Hinweis für MCAS sind.

Auslöser des Mastzellenaktivierungssyndrom (MCAS) ist in erster Linie ein neurozeptiver Stress des vegetativen Nervensystems, was in Folge zu

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Reizdarm-Syndrom,
  • Schwellung der Lymphknoten, Gelenkschmerzen (Rheuma)
  • verstopfte oder „laufende“ Nase,
  • Hautrötung, Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht,
  • Kopfschmerzen, Migräne und „Gehirnnebel“ durch Entzündung der Blutgefäße in der Hirnhaut
  • Allergien, Asthma,
  • Zittern (Tremor), Muskelkrämpfe,
  • Schlafstörungen jeglicher Art,
  • starke Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfung
  • und psychische Störungen, wie Ängste, Unruhe, Zwangsgedanken, grundlose Sorgen und Grübeln, starke Müdigkeit und Unkonzentriertheit führen kann.

Unser vegetatives Nervensystem koordiniert und lenkt emotionale Stressreaktionen und die biochemische Immunabwehr. Bei neurozeptiven Stress explodierten Mastzellen regelrecht.  Die Immunabwehr spielt quasi verrückt.

Ein Vitamin C – Mangel führt zu einem geschwächten Immunsystem und in Folge zu „verrückten Mastzellen“. Dazu unbedingt meinen Artikel zu Vitamin C lesen!

Mittlerweile existieren extrem viele Studien, die alle beweisen, dass Vitamin C einen histaminsenkenden Effekt hat. Vitamin C gilt damit als Histamingegenspieler Nummer 1. Man kann sich also merken: Je höher der Vitamin C Gehalt im Blut, desto niedriger ist der Histamingehalt.

Vitaminkuren in Form von Aufbauinfusionen können diese verminderte Zufuhr oder einen erhöhten Bedarf an Vitaminen und Spurenelementen ausgleichen. Die Aufnahme des Vitamin C durch eine Vitamin C Infusion ist um ein vielfaches höher. Gerade für Patienten, bei denen z.B. die Aufnahme der Mikronährstoffe im Darm gestört ist, ist die Infusionstherapie eine gute Wahl.

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