Blindheit für den Verrat und das böse Selbst

Wir kommen nicht als „tabula rasa“ zur Welt, sondern werden vielmehr in eine stürmische, alles entscheidende Eltern-Kind-Interaktion geboren, in der wir sicherlich wachsen können, aber auch sehr viel Leid ertragen müssen. Schnell stellt sich heraus, ob wir in einem sicheren Hafen angekommen sind, in dem wir ein positives Selbstwertgefühl gewinnen können, oder im Sturm dysfunktionaler Familien mit diffusen Dauerkrisen, Rollenumkehr oder symbiotischen Verschmelzungen, emotionalen Erpressungen statt Feinfühligkeit und Unterstützung, unerreichbaren Leistungsansprüchen, seelischen oder körperlichen Misshandlungen und vieles mehr. Sind wir im Letzteren angekommen, nehmen wir Schaden in allen frühkindlichen Entwicklungsschritten:

  • Entwicklung des Gehirns
  • Gestaltung von Beziehungen (Bindungsfähigkeit)
  • Entwicklung der Identität und des Selbstwertes
  • Leistungsfähigkeit

Das Dilemma des traumatisierten Kindes besteht darin, dass Bindung lebensnotwendig und gleichzeitig lebensgefährlich ist.

Die Angst, ob es gelingt, heil zwischen den vielen Ansagen und Widersprüchen hindurch zu kommen und einen „geschützten Raum“ für eine selbstbestimmte Identität zu finden, wird zum täglichen Horrortrip psychischer und körperlicher Beschwerden. Das Kind hat keine andere Chance, als sich auch dem belastenden Elternteil auf der Suche nach Schutz, Trost und Hilfe zuzuwenden.

Dabei nimmt der Abwehrmechanismus „Dissoziation“ (Abspaltung bzw. Verdrängung) in der frühkindlichen Entwicklung einen hohen Stellenwert ein. Die „Verdrängung“ ist nicht nur ein Abwehrreflex, sondern gleichzeitig eine wichtiger Reflex, um in emotional belastenden Situationen die Bindung zur Mutter aufrechthalten zu können. Ganz konkret:  Das autonome Nervensystem des Kindes blockiert die angeborenen Flucht- und Kampf-Reflexe, die das Bösartige von Mutter oder Vater entdecken könnten – man nennt diesen Vorgang auch „Blindheit für den Verrat“.

Diese Abspaltungen oder Blockaden unserer angeborenen Stressreflexe Flucht und Kampf tragen wir ein Leben lang mit uns herum. Begegnen wir in späteren Beziehungen ähnlichen emotional chaotischen Umständen, dann werden wir blitzschnell an den dissoziierten, blockierten Flucht-Kampf-Reflexen vorbeigeführt und reagieren mit einer unangemessenen Heftigkeit und Bösartigkeit – dass wir vor uns selbst Angst bekommen.

An diesem Punkt setzt meine systemisch-polyvagale Beratung und Therapie an. Die Überwindung dissoziierter Stressreflexe ist „der entscheidende Schritt“ auf dem Weg zu friedvollen und gesunden Beziehungen – in der Partnerschaft und in der Eltern-Kind-Bindung!

Zögern Sie nicht länger, und rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir. Ich freue mich auf unsere gemeinsame Arbeit. Kostenfreies Erstgespräch …

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