Die Geburtsstunde der modernen westlichen Medizin schlug am Ende des 19. Jahrhunderts.
Robert Koch brachte die Erkenntnis, dass Mikroben Krankheiten auslösen. Dies ist bis heute das gültige Krankheitsverständnis. Er konnte nachweisen, dass die Tuberkulose durch Tuberkel-Bazillen, die in die Körperzellen von aussen eindringen, hervorgerufen wird. Dies führte zur Vorstellung, dass Krankheiten von aussen in den Körper eindringen.
Aber bereits einer seiner Zeitgenossen, der Mikrobiologe Louis Pasteur, erkannte, dass es für die Entstehung von Krankheiten nicht allein auf die Bakterien ankommt, sondern genauso auf das Milieu, auf das sie in unserem Körper treffen. Denn nur wenn unser Körper beeinträchtigt, geschwächt und damit zur Krankheit bereit ist, können Krankheitserreger überhaupt erst einen Angriffspunkt finden.
Auf dem Totenbett sagte Pascal Pasteur:
?Die Bakterie ist nichts, der Boden ist alles?.
So ist es auch in der Psychologie! ?Die Erschütterung ist nichts, das System und unsere Art und Weise der Interpretation ist alles?.
Mit anderen Worten: Nicht das Ereignis selbst, das uns ereilte, ist Ursache für körperliche oder seelische Störungen, sondern unsere Art und Weise, wie wir das Ereignis interpretieren!