Die Familientherapie ist ein wissenschaftlich anerkanntes Psychotherapieverfahren und ermöglicht positive Veränderungen im Zusammenleben im „System Familie“. Studien belegen ihre Erfolge bei der Behandlung psychischer Erkrankungen wie Depressionen, Essstörungen, ADHS, Lernschwächen und vieles mehr über Altersgrenzen hinweg. Die Familientherapie setzt dabei auf ganz unterschiedliche Methoden und Schwerpunkte. Die größten Gemeinsamkeiten hat sie mit der “systemischen Aufstellungstherapie“, die aus der therapeutischen Arbeit mit Familien entstanden ist.
Probleme oder psychische Symptome werden in der Familientherapie als missglückte Lösungsversuche für zwischenmenschliche Ziele verstanden. Wenn eine überforderte Mutter depressive Symptome entwickelt und sich zurückzieht, kann dies als missglückter Versuch gewertet werden, Belastungen im Alltag auszuweichen und mehr Zuwendung von ihrer Familie zu erhalten.
Ein wichtiges Prinzip der Familientherapie ist die “Hilfe zur Selbsthilfe“. Humanistische Ansätze stellen dabei die gegenwärtige Situation der Personen in den Vordergrund. Psychoanalytisch orientierte Ansätze fokussieren stärker die Entwicklungsgeschichte. Der Therapeut unterstützt die Familie, Schwierigkeiten aufzulösen, neue Perspektiven zu finden und befriedigendere Formen des Zusammenlebens zu entwickeln. Die Therapie ist lösungsorientiert und strebt zügig Verbesserungen an. (Quelle: U. Propach)